Vergebung ist der Schlüssel zu innerem Frieden!
Doch oft fällt es uns sehr schwer, die Vergangenheit loszulassen und Dinge, die vorgefallen sind, zu vergeben.
Zu tief sitzen die Verletzungen. Zu schlimm sind die Dinge, die vorgefallen sind. Nein, das kannst und wirst du niemals vergeben!
Vergebung nach einer Trennung
Besonders nach einer Trennung fällt es schwer zu vergeben. Man wurde verlassen, verletzt, eventuell betrogen und hintergangen, es gab Streit und unschöne Auseinandersetzungen. Zahlreiche Gefühle wie Trauer, Wut, Schmerz, Enttäuschung usw. sind die Folge davon.
Vielleicht warst du auch selbst derjenige, der die Beziehung beendet hat und quälst dich daher mit Selbstvorwürfen. Ständig fragst du dich, was du hättest anders machen können, sodass es nicht zur Trennung gekommen wäre …
Doch ganz egal, ob du nun dir selbst oder dem anderen die Schuld gibst am Ende eurer Beziehung – Vergebung ist letztendlich die einzige Möglichkeit, damit abzuschließen und deinen inneren Frieden zu finden. Es ist auch die beste Voraussetzung für eine glückliche Zukunft!
Vergebung fällt vielen Menschen jedoch sehr schwer. Hier erfährst du daher, was wahre Vergebung eigentlich bedeutet und warum es so wichtig ist zu vergeben. Außerdem zeige ich dir ein tolles Vergebungsritual, mit dem du die Vergangenheit hinter dir lassen und dir selbst endlich inneren Frieden schenken kannst.
Der große Irrtum: Was Vergebung NICHT bedeutet!
Bevor ich dir erkläre, was Vergebung ist, fangen wir erstmal beim Gegenteil an.
Vergebung bedeutet NICHT:
- zu vergessen, was passiert ist
- gutzuheißen, was passiert ist
- dir oder anderen alles zu verzeihen, was geschehen ist (den Unterschied zwischen vergeben und verzeihen erkläre ich dir gleich)
- die Vergangenheit einfach zu verdrängen und zu versuchen, nicht mehr darüber nachzudenken
- deine Gefühle wie Wut, Trauer, Schuld oder auch Rachegelüste nicht mehr fühlen zu dürfen
- den anderen (oder dich selbst) von aller Schuld freizusprechen
Vergebung heißt also nicht, in Gedanken alles ungeschehen zu machen. Das wäre auch gar nicht sinnvoll, denn erstens funktioniert es nicht und zweitens können wir aus den Fehlern der Vergangenheit ja auch etwas lernen.
Sehr oft höre ich auch den Satz: „Er/sie hat es nicht verdient, dass ich ihm/ihr vergebe!“
Wunderrebellin
Doch auch damit hat Vergebung absolut nichts zu tun! Es würde voraussetzen, dass du denjenigen bestrafst, solange du ihm/ihr nicht vergibst. Das ist jedoch Quatsch. Derjenige weiß ja gar nicht, ob du ihm vergeben hast oder nicht. Und darüber hinaus ist es ihm/ihr vermutlich auch vollkommen egal.
Der einzige Mensch, den du bestrafst, bist du selbst!
Was Vergebung wirklich bedeutet
Vergebung ist also etwas, das du einzig und allein für DICH tust! Sie dient dazu, dass DU zur Ruhe kommst, dich nicht mehr länger mit der Vergangenheit quälst und die Wunden endlich heilen können. Vergebung heißt auch zu akzeptieren, dass du die Vergangenheit nicht ändern kannst und es daher sinnvoll ist, sie endlich loszulassen.
Was meine ich damit? Nehmen wir dazu mal einen Vergleich …
Mal angenommen, du hattest eine große, wunderschöne Vase in deinem Wohnzimmer und eines Tages wurde sie umgestoßen und zerbrach in tausend Scherben. Die Vase steht sinnbildlich für deine Beziehung. Du bist natürlich sehr traurig und vielleicht auch wütend auf denjenigen, der sie umgestoßen hat – egal, ob du es selbst warst oder dein Partner. Du fragst dich eventuell auch, ob du das Unglück irgendwie hättest verhindern können. Oder du sinnst auf Rache und überlegst, wie du dem Verursacher des Schadens auch etwas zerstören kannst, sodass er genauso leidet wie du.
All diese Fragen, Gefühle und Schuldzuweisungen bringen dir allerdings deine Vase nicht zurück! Sie ist und bleibt kaputt, ganz egal, was und wie du jetzt darüber denkst oder handelst.
Und noch etwas geschieht. Solange du nicht vergibst, ist das so, als würdest du die Scherben als großen Haufen mitten in deinem Wohnzimmer liegenlassen und jeden Tag barfuß drüber laufen. Du verletzt dich täglich neu – mal mehr, mal weniger. Und selbst wenn du drumherum gehst, sorgt der Anblick schon dafür, dass du den Vorfall nicht vergessen kannst.
Merkst du, wie verrückt das ist? Wie sehr du dich damit selbst quälst und dass es einfach keinen Sinn macht, sich so zu verhalten?
Vergebung bedeutet, die Scherben aufzukehren und wegzuwerfen. Frieden zu schließen mit dem, was passiert ist und auch die Schuldfrage endlich loszulassen.
Aber was geschehen ist, ist unverzeihlich!
An dieser Stelle möchte ich dir kurz den Unterschied zwischen „vergeben“ und „verzeihen“ erklären:
Nehmen wir mal an, jemand bittet dich um Verzeihung für das, was er/sie getan hat. Du nimmst diese Entschuldigung an und die Sache ist vom Tisch – was so viel bedeutet wie: Du sprichst nicht mehr darüber und machst dem anderen keine Vorwürfe mehr. Vielleicht denkst du auch selbst nicht mehr über die Situation nach. Dann hast du verziehen. Es ist also etwas, das du nach außen hin tust, in der Interaktion mit der anderen Person.
Vergebung hingegen ist etwas, das tief in deinem Inneren stattfindet. Etwas, das du mit dir alleine ausmachst! Sie ist unabhängig davon, ob sich der andere bei dir entschuldigt oder nicht. Daher ist Vergebung vor allem dann notwendig, wenn Dinge geschehen sind, die du gar nicht verzeihen kannst oder willst … Dinge, die du nicht so einfach vergessen kannst und für die es keine Entschuldigung gibt. Oder wenn sich der andere sowieso nie bei dir entschuldigen wird.
Du kannst also vergeben, ohne zu verzeihen!